Wie teile ich meine Wanderung ein?

Wenn du dich für einen Weg entschieden hast, dann darfst du deine Wanderung einteilen. Wichtig ist, dass du das Kartenmaterial für deine Tour in irgend einer Form bei dir hast, sei es als Offline-Karte auf dem Natel oder als physische Landkarte. Für die Tourenplanung ist auch die Karte auf dem Computer sehr hilfreich. Wenn du dieses Kartenmaterial zur Verfügung hast, dann kannst du folgende Schritte durchführen und deine Etappen einteilen.

Landkarte
Wanderin
Das Gehtempo bestimmt deine Route

Es ist nicht dringend nötig, dass du jede Etappe der Tour genauestens durchplanst. Das hängt ganz von deinem Reisestil ab. Es gibt auch Wege, wie der South West Coast Path, der ganz ausgeschildert ist und auf der Webseite für jeden Wandertag einen Routenvorschlag gibt. Es gilt:

  • Eine grobe Abschätzung der täglichen Route ist aus Sicherheitsgründen ratsam
  • Idealerweise planst du nicht mehr als sieben bis acht Gehstunden pro Tag
  • Bei einer Gruppe werden vier Kilometer pro Stunde bei ebenem Weg gerechnet und 300 Höhenmeter pro Stunde
  • Bist du alleine unterwegs, wirst du mehr schaffen - mit Erfahrung wirst du das herausfinden
  • Rechne lieber immer pessimistisch statt optimistisch - denn es kommt immer anders, als man denkt

Wasserfall
Deine Route orientiert sich am Trinkwasser

Egal wie detailliert du deine Route planen möchtest - der wichtigste Orientierungspunkt ist immer das Wasser. Du solltest dich bei jeder Etappe fragen, ob du am Ende Wasser findest, um für den nächsten Tag nachzurüsten, dich zu waschen und zu kochen. Idealerweise hat es Trinkwasser, wenn das nicht möglich ist, dann solltest du unbedingt einen Wasserfilter dabei haben.

  • Hat es regelmässigen Wasserzugang, dann reicht ein Liter Wasser, den du immer wieder auffüllst
  • Wenn auf dem Weg keine Nachfüllmöglichkeiten vorhanden sind, solltest du bei einem nicht zu heissen Tag zwei bis drei Liter pro Person dabei haben
  • Wenn es während zwei Tagen kein Wasser hat, dann solltest du sicherlich drei bis vier Liter Wasser mitschleppen. Es ist unabdinglich, dass du genug trinkst!
  • Der beste Tipp ist, dass eine Route gewählt wird, die bei gemässigtem Klima gewandert werden kann, so hast du weniger Gewicht des mitgeschleppten Wassers
  • Du solltest nur wenn die Wasserversorgung gesichert ist, weiter als ein Wandertag von der nächsten Siedlung entfernt sein.
Wanderin
Geeignete Schlafplätze und Unterkünfte einberechnen

Bist du ohne Zelt unterwegs, dann ist es wichtig, dass du dich gut über die Unterkünfte und Verfügbarkeiten vor Ort informierst. Klickst du hier, findest du alle Infos zu den unterschiedlichen Arten zu übernachten und wann was vorgebucht werden sollte. Für die Einteilung der Etappen solltest du dich ohne Zelt informieren, ob es jeden Abend Übernachtungsmöglichkeiten gibt.

Falls du das Zelt dabei hast, dann bist du sehr flexibel. Trotzdem solltest du dich unbedingt informieren, wie es mit dem Wildzelten in deinem Zielland aussieht. In Schottland oder Norwegen beispielsweise, darf fast überall frei gezeltet werden. In den südlichen Ländern Europas ist das komplizierter - in Frankreich oder Spanien kannst du ziemlich teuer gebüsst werden fürs Wildzelten. Falls das freie Zelten gar nicht erlaubt ist und auch vor Ort nicht geduldet wird, dann informiere dich über Campingplätze vor Ort.
Falls du aber ein Zelt hast und frei bist, dann sei mutig und plane deine Reise nicht zu akribisch durch. Denn das ist das schöne am Fernwandern - in der Natur unterwegs zu sein, auf seinen Körper hören zu dürfen und wenn es einen schönen Platz gibt, sein Zelt aufzustellen und den Abend geniessen.

Essen
Das Essen nicht vergessen

Neben dem Wasser darf die Verpflegung nicht vergessen werden. Je länger es unterwegs keine Möglichkeit zum Einkaufen gibt, desto mehr Essen musst du mitschleppen. Das kann ziemlich ins Gewicht gehen. Plane also Etappen, bei denen du nach einigen Tagen wieder nachrüsten kannst. Falls du im Niemandsland wandern möchtest, dann nimm genug Essen mit. Falls es unterwegs Unterkünfte aber keine Einkaufsmöglichkeiten gibt, kannst du auch Essenspakete hinschicken und deponieren lassen. Sobald du bei den besagten Unterkünften angekommen bist, hast du so automatisch deinen Essensnachschub.

Grundsätzlich gilt beim Essen vor allem: Je leichter, desto besser! Alles was also kein gutes Verhältnis zwischen Nährwert und Gewicht hat, sollte nicht viel Platz in deinem Rucksack einnehmen. Vielleicht nimmst du sogar einen Vorrat an speziell zubereiteter, gefriergetrockneter Trekkingnahrung mit.
Einige weitere Tipps zum Thema Essen auf Fernwandertouren findest du auf der Unterseite Kochen, die du hier mit einem Klick erreichst. Dort geht es beispielsweise um die Wahl des Kochers.

Wanderin

Vor lauter Planung die Flexibilität nicht aussen vor lassen, denn:

„Es gehört wohl zum Schönsten, was es gibt, sich ein Land zu erwandern.“

Erika Hubatschek

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Tipp der Autorin

Plane so viel wie nötig und so wenig wie möglich! Auf unserer Wanderung in England haben wir uns nur grob die vorgegebenen Etappen auf der Webseite des South West Coast Path angesehen. Trotzdem hatten wir an einem Abend kein Glück und mussten unsere Wasservorräte sehr gut bis zum nächsten Tag einteilen. Genau auf den Wasservorrat zu schauen, lohnt sich also.

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Nachhaltigkeitstipp

Idealerweise füllst du dein Wasser in einen wiederauffüllbaren Beutel - je weniger Plastik, desto besser. Ausserdem ist es von Vorteil für die Umwelt, wenn du beim Kauf des Essens darauf schaust, dass es nicht allzu extrem verpackt wird. Bei Gemüse und Früchten nimmst du idealerweise dein eigenes Stoffseckli mit.

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Trekkingnahrung

Was es heisst, unterwegs ausgewogen zu Essen und den Körper ideal zu versorgen, ist nicht einfach zu wissen. Im ganzen Jungel des Kalorienzählens, dem Proteinhype und Low-Carb-Diäten ist der Überblick schnell verloren. Ein Versuch, Licht in diesen Jungel zu bringen, findest du hier mit einem Klick.