Überfüllte Innenstädte wie in Amsterdam, kaputte Naturwunder wie das Great Barrier Reef oder stundenlange Staus wie am Gotthard. Auch optisch erfüllt der Tourismus längst nicht mehr das Bild von romantischer Reiselust. Das Reisen verschmutzt die Umwelt. Wie du diese Umweltbelastung bei deinen Reisen künftig so tief wie möglich halten kannst, das erfährst du in diesen 10 Tipps - inspiriert vom Buch "FAIReisen" von Frank Hermann.
Auf die Anreise kommt es an. Es ist der wichtigste Punkt, wenn es um mehr Nachhaltigkeit im Tourismus geht.
Auch vor Ort kannst du, wenn möglich, auf Mietwagen verzichten und öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Motorisiertes Freizeitvergnügen am Urlaubsort sollte tabu sein. Zum Beispiel:
Trekking in Nepal oder mit dem Boot den Amazonas entdecken. Statt mit dem Flieger diese mehreren Tausend Kilometer entfernten Reiseziele anzusteuern, könnten wir uns auf die Schönheit Europas besinnen. So geht die nächste Reise vielleicht zum Trekking auf der Via Alpina - einer der eindrücklichsten Alpenfernwanderwege, die es gibt. Oder zum Aareböötle in Bern - die Lieblingsbeschäftigung fast aller Bernerinnen und Berner im Sommer. Wenn du auf den Besuch des Grand Canyons in Amerika aber nicht verzichten kannst, dann beachte doch folgende Regeln:
Quelle: "Nachhaltiger Tourismus" von Hannes Antonschmidt
Tu es wie zu Hause auch: Trenne den Müll und verzichte auf zu viel Verpackung. Wenn du in einem Land bist, das kein funktionierendes Recycling-System hat, dann wirf deine Plastikflasche nicht einfach ins Meer, in den Fluss oder aus dem Auto. Wenn das Wasser vor Ort ab Wasserhahn trinkbar ist und dich der Chlorgeschmack nicht stört, dann nimm ruhig deine eigene Trinkflasche mit und fülle sie nach.
Wenn du in ein fremdes Land reist, dann solltest du dich über Sitten und Bräuche vor Ort vertraut machen. Lichte beispielsweise nicht schamlos Einheimische ab: agiere rücksichtsvoll. Am Besten fragst du einfach, dann hast du die Einheimischen ernst genommen und erst noch eine neue, nette Bekanntschaft geschlossen. Einige weitere Tipps:
Beim Wandern ist zu viel Gepäck sowieso nicht optimal. Nimm so wenig mit wie möglich, so schonst du deinen Körper und die Umwelt. Unterhosen am Abend auswaschen ist beispielsweise keine grosse Sache, nimm dafür ein Waschmittel mit, das biologisch abbaubar ist. Du wirst staunen, mit wie wenig du auskommen kannst.
Auf lokalen Märkten regionale Produkte kaufen, das ist im Urlaub genauso wichtig, wie es bei uns zu Hause wichtig ist. Die regionalen Bauern zu unterstützen, hilft den Menschen vor Ort. Wenn der Fleischkonsum im Mass gehalten wird und keine bedrohten Tierarten verzehrt werden, dann ist schon ein grosser Beitrag an die Nachhaltigkeit geleistet.
Lokale Hotels, Restaurants und Reiseveranstalter zu bevorzugen,
hilft der Wirtschaft vor Ort. So kannst du dich achten, dass du
dein Geld in die lokale Wirtschaft investierst und nicht
den internationalen Konzernen in den Rachen wirfst. Wähle also Unterkünfte die...
...regenerative Energien nutzen (Sonne, Wind, Wasser etc.)
...sparsam mit Ressourcen umgehen (Strom, Wasser)
...ein umweltfreundliches Abwasser- und Abfallmanagement haben
...lokale Dienstleister bevorzugen (z. B. Wäscheservice)
...Lebensmittel, Souvenirs, Baumaterialien regional, aus fairem Handel und ökologischem Landbau beziehen
Bei der Wahl von fairen Reiseveranstalter gilt es zu beachten:
Das waren viele Nachhaltigkeitstipps - die einen schwieriger, die anderen einfacher umzusetzen. Es geht nicht darum, dass wir alles perfekt machen. Aber lasst uns auf unserer nächsten Reise daran denken, dass wir zwar Spass haben wollen, aber nicht andere unter unserem Spass leiden sollen. Deshalb ist einer der wichtigsten Tipps: Wähle eine Reise, die dich den Moment geniessen lässt und dir genug Zeit gibt, einen Ort richtig kennenzulernen, statt von einer Stadt in die nächste zu eilen. Eine Art, wie du die Orte und Natur besonders intensiv und gelassen wahrnehmen kannst, ist das Fernwandern!
Europa mit dem Zug zu bereisen, ist ein Abenteuer. Bist du auch schon mit dem Zug nach Berlin gereist, statt das Flugzeug zu nehmen? Wenn du hier klickst, dann erkläre ich dir einige Gründe, warum es eine Überlegung wert wäre.
Auch ein kleiner Anfang hilft. Wenn du dir den Verzicht aufs Flugzeug noch nicht vorstellen kannst, dann passe deine Reiselänge an oder nimm deine Stofftasche mit, um die Einkäufe nie in Plastiksäcke zu packen. Egal wie: Mach's!
Du denkst, die Schweiz sei kein gutes Reiseziel? Dann klicke unbedingt diesen Link an. Aufgepasst: Du wirst künftig deine Ferien öfters in der Schweiz verbringen!